Marrakesch ist die wohl beliebteste Stadt bei Touristen in Marokko. Mittelpunkt der quirligen Metropole am Fuß des Hohen Atlas‘ ist der berühmte Platz Jemaa el Fna, wo allabendlich ein einmaliges Schauspiel beginnt und die Quintessenz Marokkos oder gar des gesamten Orients hautnah zu spüren ist. Man trifft auf Schlangenbeschwörer, Geschichtenerzähler, Wahrsager, Schauspieler, Wasserverkäufer und jede Menge Restaurants sowie Stände, an denen frisch gepresster (Orangen-)Saft angeboten wird. Tagsüber ist der Platz deutlich ruhiger und das Leben spielt sich mehr in den umgebenden Souks ab. Leider ist dieser einzigartige Ort inzwischen sehr touristisch und man wird sich oft genervt fühlen, ob der vielen Aufforderungen zum Kauf von Souvenirs oder Bares für ein Foto mit einem der markanten Wasserverkäufer. Die Atmosphäre ist jedoch nach wie vor einzigartig!
Persönliche Eindrücke von Marrakesch
Inzwischen war ich zwei Mal in Marrakesch, der Roten Stadt am Fuße des mächtigen Atlasgebirges. Und ich muss sagen: Die Stadt ist trotz Gentrifizierung, Touristennepp und Abzocke in manchen Taxis beliebter denn je! Jedenfalls für Besucher, denn für die Einheimischen kann ich nicht sprechen. Das beliebteste Touristenziel in Marokko überrascht den Reisenden mit einer Fülle an alter Bausubstanz, einer verwinkelten Medina – der größten im Land – und einem faszinierenden Kontrast zwischen Alt und Neu. Das moderne Marrakesch findet man unter anderem in der spektakulären Architektur des Flughafens im Stadtteil Ménara und am Hauptbahnhof, dem südlichsten im marokkanischem Eisenbahnnetz.
Besonders beeindruckend fand ich die schneebedeckten Berge des Atlas, die Marrakesch einen ganz besonderen Kontrast verleihen. In hohem Maße gefallen haben mir außerdem der El Badi-Palast mit seinen vielen Störchen, die dort auf den Mauern nisten, sowie das informative Musée de Marrakech, gleich neben der Medersa Ben Youssef. Letztere wollte ich zuerst besichtigen, doch leider war sie bei meinem letzten Besuch im Januar 2019 wegen Renovierungsmaßnahmen geschlossen. Auf jeden Fall ist Marrakesch für Liebhaber bezaubernder orientalischer Architektur ein wahres Paradies und man hört nicht mehr auf zu staunen. Mag das Äußere der Häuser, Riads und Paläste noch so unscheinbar wirken und bewusst schäbig daherkommen, so eröffnen sich im Inneren wahre Wunder und Paradiesgärten. Überhaupt ist Marrakesch eine Stadt der Gärten.
Die Gärten von Marrakesch
Die Gärten von Marrakesch verleihen der Stadt neben der einzigartigen Architektur eine überaus grüne Seite. Bekannteste Gärten in der Berbermetropole sind die Ménara Gärten und der Jardin Majorelle, der zuletzt dem Modeschöpfer Yves-Saint-Laurent gehörte und den er zu einem wahrhaftigen kleinen Paradiesgarten mit Pflanzen aus aller Welt gestalten ließ. Darüber hinaus ist der Agdal-Garten zu nennen, ein weitläufiges ummauertes Areal, in dem auch Obst und Gemüse angebaut wird. Er ist nur zu bestimmten Zeiten für die Öffentlichkeit zugänglich. schließlich liegt Marrakesch eingebettet in die „Palmeraie“, der gigantische Palmenhain, der die „Perle des Atlas“ umgibt. Dort haben sich auch viele Luxushotels, Golfanlagen und Freizeitmöglichkeiten angesiedelt und es ist zu einem der luxuriösesten Wohngebiete von Marrakesch geworden.